Die fast 90 Blasmusikvereine der Landkreise Tübingen und Reutlingen tagten am Samstag, 20.02.2016, in der Musikantenscheune. Am Vormittag trafen sich die Jugendleiterinnen und Jugendleiter zur Sitzung der Bläserjugend. Am Nachmittag waren die Delegierten der Vereine eingeladen. Zwei volle Tagesordnungen mit vielen Informationen und genug Zeit für den Austausch untereinander bildeten das Programm der Veranstaltung in der Musikantenscheune. Die einstimmige Wiederwahl von Verbandsvorsitzenden Helmut Vöhringer und zwei neue Beisitzer für die Vorstandschaft waren ebenfalls auf dem Programm. Viele unterschriebene Postkarten des Landesmusikverbandes zur Angleichung der Fördergelder für die Amateurmusik. Für die musikalische Unterhaltung war die Musikkapelle Nehren zuständig.
Am Ende der 33. Versammlung der Bläserjugend Neckar-Alb brachte es Steffen Haap, der stellvertretende Vorsitzende mit einem Satz auf den Nenner, was an diesem Vormittag in knapp zwei Stunden Sitzungsdauer passiert war: „Wir sind sehr glücklich und stolz auf die kreative und selbstbewusste Arbeit unserer Jugendlichen.“ Die Aufgabenstellung ist vielfältig. Die Beiträge für die Weiterbildungslehrgänge mussten neu kalkuliert werden und die Fortbildungen benötigten eine neue Heimat, da die Musikakademie in Kürnbach nicht mehr zur Verfügung steht. Jetzt werden die beiden Lehrgänge 2016 in der Jugendherberge Balingen und im Herbst in Villingen-Schwenningen stattfinden. Zur Vorbereitung der Jungmusikerinnen und Jungmusiker zeigte Bruno Seitz an diesem Morgen ein Modell auf, das an der Musikschule Metzingen praktiziert wird: Eine an mehreren Vormittagen stattfindende Schulung für den Theorieteil der Prüfung. Das Interesse und die Fragen aus dem Plenum zeigte ein großes Interesse in den Vereinen. Im Verbandsjugendblasorchester sind die Mitglieder jünger geworden. Inzwischen sind die 75 Jungmusikerinnen und -musiker in dem verbandseigenen Auswahlorchester 20 Jahre alt. Das führte zu einer Änderung des Repertoires. Unter der bewährten Leitung von Musikdirektor Arno Hermann wird für eine Teilnahme an der BW Musics in Balingen geprobt. Eine weitere Säule der Jugendarbeit im Verband zeigte Verbandsjugendleiterin Friederike Rilling auch in ihrem kurzen Rückblick auf ihr erstes Amtsjahr dar. Das jährliche Wertungsspiel der Bläserjugend, das im vergangenen Jahr in Grafenberg stattfand, findet in diesem Jahr eine Fortsetzung in Starzach-Wachendorf. Am Sonntag, 26. Juni findet ein Tag lang das Wertungsspiel satt, an dem die Jugendkapellen sowie kammermusikalische Gruppen zur Teilnahme eingeladen sind.
Auch die Parlamentarische Staatssekretärin Annette Widmann-Mauz, der Bundestagsabgeordnete Michael Donth, Landrat Joachim Walter und Bürgermeister Egon Betz waren der Einladung zur Hauptversammlung des Blasmusikverbandes gefolgt. In ihren Grußworten dankten sie für die ehrenamtliche Arbeit und waren sich einig, dass die kulturelle und die musikalische Bildung von Kindern und Jugendlichen sehr wichtig ist. Mit Blick auf die aktuelle Situation mit den Flüchtlingen, betonten die Politiker aus Bund und Region, dass Musik ein Mittel zum Bau von Brücken sei. Neben der Darstellung aller Geschäftsbereiche der Verbandsarbeit hatte Verbandsvorsitzender Helmut Vöhringer für den Nachmittag gleich zwei Referenten eingeladen. So erläuterte der Geschäftsführer des Blasmusikverbandes Baden-Württemberg Harald Essig den fast 100 Delegierten das Modell für das neue Musikzentrum in Plochingen. Gleichzeitig animierte er die Delegierten zur Postkartenaktion des Landesmusikverbandes an die Landesregierung für einen Solidarpakt Amateurmusik. Damit soll eine Unterstützung der Amateurmusik, ähnlich der Sportförderung, durch das Land erreicht werden. Mit einer Handreichung „Fest im Griff“ wird in den beiden Landkreisen für die Vereine, die sich als Festveranstalter engagieren, eine interessante und informative Sammlung von Material für beide Landkreise weitergegeben. Markus Lorenz, selbst Polzeibeamter und Blasmusiker, erläuterte den Versammlungsteilnehmern die Handhabung.
Der Tagesordnungspunkt Wahlen brachte einstimmige Ergebnisse für Verbandsvorsitzenden Helmut Vöhringer und Schriftführer Karl-Heinz Hertkorn. Die beiden Verbandsdirigenten Bruno Seitz und Alexander Ott wurden ebenfalls wiedergewählt. Für die scheidenden Beisitzer Ferdinand Tuffner und Johann Löffler für den Tübinger Teil des Verbandes wurden die Nehrenerin Petra Klett-Weihing sowie Matthias Biegger von den Delegierten gewählt. Mit der Ehrenmedaille in Gold des Blasmusikverbandes ehrte am Nachmittag Landesgeschäftsführer Harald Essig den stellvertretenden Verbandsvorsitzenden Steffen Haap und den Kreisvorsitzenden für den Reutlinger Teil des Verbandes Claus Dollinger.